
MUSIKFESTE
Bezirksmusikfest 2025
RÜCKBLICK AUF DAS 55. BEZIRKSMUSIKFEST (3. bis 14. Juli 2025)
50 JAHRE MUSIKVEREIN ÜBERSEE-FELDWIES
Zehn Tage Musik, Gemeinschaft und Gaudi: Das war das Musikfest Übersee 2025
Mit einem fulminanten Auftaktwochenende und einem vielfältigen Programm über zehn Tage hinweg hat das Musikfest Übersee 2025 Maßstäbe gesetzt. Vom Bieranstich bis zur letzten Karaokerunde in der Bar: Das Fest war ein voller Erfolg – musikalisch, organisatorisch und stimmungsvoll.
Ein gelungener Start mit Blasmusik, Brandig und „vui Gaudi“
Am Tag der Vereine und Betriebe wurde das Fest feierlich eröffnet. Nach dem Bieranstich durch Festleiter Markus Genghammer und Schirmherr Herbert Strauch sorgten die „kleine Besetzung“ der Blaskapelle Übersee-Feldwies und die Band Brandig für mitreißende Stimmung. In der Bar legten anschließend the Dibbs nach und brachten die Besucher auf die Tanzfläche.
Der Freitag stand ganz im Zeichen des Weinfests: Die Lungauer und das Untersberg Quintett begleiteten den Abend musikalisch, während das Kettenkarussell und die Weißbierinseln für ausgelassene Stimmung sorgten. Beim Jugendkapellentreffen am Samstagvormittag zeigten junge Musikerinnen und Musiker aus dem Bezirk ihr Können. Eine Musikalische Olympiade mit Spielen wie "Skifahren auf Holzbrettern" und "Wiangsogschneiden" ergänzten das musikalische Programm mit viel Spaß und Teamgeist.
Jubiläumsabend und Bezirksmusikfest
Am Samstagabend wurde das Vereinsjubiläum gebührend gefeiert: Die Jugendblaskapelle eröffnete den Abend, gefolgt von einem unterhaltsamen Bühnenstück von Karl Jobst. Besonders bewegend war die Ehrung langjähriger Mitglieder – zehn Musiker erhielten die goldene Auszeichnung für 50 Jahre aktives Musizieren. Mit der Altmusikanten-Kapelle kehrten viele ehemalige Mitglieder noch einmal auf die Bühne zurück, sie zeigten eindrucksvoll, was sie immer noch draufhaben. Höhepunkt des Abends war die feierliche Stabübergabe von Thomas Lindlacher an Lothar Beyschlag. Lindlacher erhielt einen Liegestuhl samt eingebauten Notenständer, er wird von nun an wieder mit seinem Bariton in der Blaskapelle mitspielen.
Am Sonntag folgte der krönende Abschluss des ersten Festwochenendes: das 55. Bezirksmusikfest des MON Chiem-/Rupertigau mit rund 50 Kapellen. Mit einem feierlichen Kirchenzug ging es zum Feldgottesdienst auf die Kasparschmid-Wiese im Ortszentrum. Nach dem Gottesdienst beeindruckte das Gemeinschaftsspiel der verschiedenen Kapellen die Besucher, ehe der Festzug Richtung Festzelt startete. Hunderte Zuschauer beobachteten das Spektakel am Straßenrand. Musikalisch unterrahmt wurde der Festsonntag von den Gastkapellen aus Schleching, Völlan, Seuzach und Kuchl, sowie der Blaskapelle Übersee-Feldwies. Das Onkel Bazi Orchester sorgte abends in der Bar für einen schwungvollen Ausklang.
Kabarett, Philharmoniker und Festival-Feeling
Am Mittwoch wurde es kabarettistisch: Gerhard Polt und die Wellbrüder füllten das Zelt bis auf den letzten Platz mit rund 1.800 Besucherinnen und Besuchern. Das Programm der Kabarettisten, mit einigen Verbindungen zur Lokalpolitik, sorgte für viele Lacher und Schmunzler. In der Bar sorgte anschließend das Reblaus Trio für die passende musikalische Verlängerung.
Am Konzertabend bot die Blasmusik der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Albert Osterhammer ein beeindruckendes Repertoire, das die Besucher zum Staunen brachte. Charmant moderiert wurde der Abend von Traudi Siferlinger.
Am Freitag folgte ein echter Kracher: Cubaboarisch 2.0, Keller Steff Bigband sowie DisM brachten Festivalstimmung ins Zelt. Rund 1.700 Besucher feierten ausgelassen – auch in der Bar, wo Die Dilettanten bis spät in die Nacht aufspielten.
Blechmusitag und Familientag: Für jeden war etwas dabei
Der Samstag war dem großen Blechmusitag gewidmet – mit zwei Bühnen und vier Spitzenkapellen: Drietomanka, Berthold Schick und seine Allgäu6, Dunajská Kapela sowie die Kapelle Josef Menzl, bei der Menzl kurzerhand mit einem waghalsigen Stagedive ins Publikum sprang. In der Bar machten später die Querdreiba nochmal ordentlich Stimmung.
Am Sonntag stand die Familie im Mittelpunkt: Ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburg, Karussell, Losstand und Fahrzeugweihe lockte Groß und Klein aufs Gelände. Spektakulärer Höhepunkt war die Swietelsky Internationale Alpenländische Meisterschaft im Steinheben – ein sportliches Spektakel, das das Publikum ins Staunen versetzte. Nachwuchsgruppen des Vereins, von der Bläserklasse bis zu den Uhus, zeigten am Nachmittag ihr Können. Am Abend wurde beim Karaokeabend kräftig mitgesungen, jeder begabte, oder auch nicht ganz so begabte Sänger konnte auf der Bühne sein Bestes geben.
Feierlicher Ausklang und große Versteigerung
Am Montag klang das Musikfest mit dem traditionellen Kesselfleischessen und musikalischer Begleitung durch die Blaskapelle Übersee aus. Dabei wurden auch einige Möbelschmuckstücke aus dem liebevoll gestalteten Bar- und Cafézelt versteigert. Heiß umkämpft und nach einigen Bieterduellen konnten sich viele ein Stück Bierzelt mit nach Hause nehmen. Mit dem letzten Musikstück „Amazing Grace“ endete das Programm der Blaskapelle, ehe es in der Bar noch ein letztes Mal hieß: Karaoke für alle!
Musikfest 2010
200 JAHRE BLASMUSIK IN ÜBERSEE
Im Sommer 2010 stand Übersee ganz im Zeichen eines musikalischen Doppeljubiläums: Gefeiert wurden 200 Jahre Blasmusiktradition im Ort sowie das 35-jährige Bestehen des Musikvereins Übersee-Feldwies. Gemeinsam mit dem Trachtenverein D’Buchwäldler Übersee wurde ein zweiwöchiges Festprogramm auf die Beine gestellt, das vom 5. bis 16. August das Dorf in einen Ausnahmezustand versetzte.
Das Festzelt wurde auf dem Gelände des TSV Übersee errichtet – trotz herausfordernder Wetterbedingungen. Starke Regenfälle machten das Gelände schwer begehbar, sodass die Aufbauhelfer sogar einen Graben ziehen mussten, um das Wasser abzuleiten. Doch die Vorfreude auf das Fest war stärker als jedes schlechte Wetter. Wie ernsthaft die Organisation betrieben wurde, zeigte sich
auch in der Planung: Mit maßstäblichen Pappmodellen der Zelte wurde der Festplatz an der Kramerstraße optimiert. Bei einer Sicherheitsbesprechung mit Polizei und Behörden wurde entschieden, beide Festzüge bis zum damals nur teilweise fertiggestellten Kreisverkehr in der Bahnhofstraße gehen zu lassen und diesen als Wendepunkt zu nutzen. Musikalisch bot das Fest viele Highlights. Die Abende im Zelt waren geprägt von ausgelassener Stimmung, langen Nächten und unvergesslichen Momenten. Besonders in
Erinnerung blieb die 200er Zeltparty, bei der der Traum unserer Musikanten umgesetzt wurde. „Sauerkirsch trifft Supercharge“ war das Motto und der Zufall wollte es, dass der Bandleader Albie Donnelly seinen 63. Geburtstag feierte. Für den damaligen Festleiter Thomas „Schleich“ Strohmayer war es die einmalige Chance, ihm beim Gratulieren ein gemeinsames Ständchen anzubieten. Nach einem
kurzen Briefing erklang auf dem Höhepunkt des Rhythmand- Blues-Programms der Song „Harlem Nocturne“ aus der US-Fernsehserie “Mike Hammer” – gespielt von Albie und Thomas an den Alt-Saxofonen.
Auch die Blasmusik hinterließ einen bleibenden Eindruck. Es trafen zwei Spitzenensembles aufeinander: Guido Henn & seine Goldene Blasmusik sowie die tschechische Blaskapelle Drietomanka. Während Guido Henn besonders das Holzregister eindrucksvoll zur Geltung brachte und mit einem fulminanten Klarinettensolo glänzte, begeisterten die Brüder Jan und Jaroslav Mudry von Drietomanka auf Trompete und Tenorhorn. Eine besondere Note erhielt der Auftritt durch „Prava Laska“ – ein Stück, das Jaroslav eigens für seinen Heiratsantrag komponiert hatte. Der Titel bedeutet „wahre Liebe“ – und seit jenem Antrag ist er mit der Sängerin der Gruppe glücklich verheiratet. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der unter der Woche zu einer politischen Veranstaltung ins Festzelt kam. Der emotional wohl bedeutendste Moment des Jubiläumsfestes war jedoch die Stabübergabe des langjährigen Dirigenten Christian Dengler an seinen Nachfolger Thomas
Lindlacher. Nach beeindruckenden 29 Jahren als musikalischer Leiter verabschiedete sich Dengler unter
großem Applaus von „seiner“ Blaskapelle. Seit der Gründung des Musikvereins 1975 – und seiner Übernahme des Dirigentenpostens 1981 – hatte er den Klang und das Miteinander der Blaskapelle maßgeblich geprägt. Sein Wirken ist bis heute spürbar. Auch der Festsonntag bleibt vielen unvergessen: Trotz düsterer Wettervorhersage wurde der Gottesdienst unter freiem Himmel am Pfarrzentrum abgehalten. Pfarrer Kronast begrüßte dabei sogar jene Gäste, die beim Hinterwirt den Gottesdienst entgehen wollten – mit einem herzlichen Lächeln. Der Wettergott zeigte sich gnädig, doch kurz nach
dem Festzug zum Zelt zurück folgte ein plötzlicher Hagelschauer, der Gäste und Musikanten eilig ins Trockene trieb. Unterstützt wurde die Blaskapelle an diesem Tag von den Marketenderinnen Martina Schmid (geb. Maier), Ines Strauch, Maria Gasser (geb. Scheck) und Anita Falkinger sowie Taferlbua Florian Strohmayer. Auch die legendären Barabende im Festzelt trugen ihren Teil zur Festatmosphäre bei. Besonders die spontanen Einlagen mit alten Instrumenten, die eigentlich als Dekoration an der Decke hingen, sorgten für viele herzhafte Lacher und echte musikalische Schmankerl. Wenig Schlaf, viel
Musik, ein begeistertes Publikum – so bleibt das Fest in Erinnerung. Nicht zu vergessen sind die „Alten Herren“ beider Vereine, unter anderem Wolfgang Aschenbrenner, Werner Gnadl, Fritz Hartl, Reinhard Suhrer sowie die Hafner-Brüder Heini und Luk, die mit großem Einsatz dafür sorgten, dass das
Festzelt schon in aller Früh in bestem Zustand war. Das Musikfest 2010 bleibt als ein wunderschönes Fest in Erinnerung: musikalisch hochwertig, organisatorisch herausfordernd und menschlich verbindend. Es zeigte eindrucksvoll, wie tief die Blasmusik in Übersee verwurzelt ist und wie sie Generationen miteinander verbindet.
Bezirksmusikfest 1981
RÜCKBLICK AUF DAS 25. BEZIRKSMUSIKFEST
1981 IN ÜBERSEE – EIN FEST FÜR DIE GESCHICHTE
Ein besonderes Kapitel in der Musikgeschichte Übersees wurde am 22. und 23. August 1981 geschrieben: Das 25. Bezirksmusikfest des Chiem- und Rupertigaus wurde in Verbindung mit dem 170-jährigen Bestehen der alten Überseer Blaskapelle gefeiert. Die Veranstaltung markierte nicht nur ein musikalisches Großereignis für die Region, sondern auch einen Wendepunkt in der Geschichte der Überseer Blasmusik – die Übergabe der alten Überseer Kapelle auf die neue Blaskapelle Übersee Feldwies, die erst sechs Jahre zuvor als Jugendkapelle zusammen mit dem Musikverein gegründet
wurde. Der Schirmherr des ersten Überseer Musikfestes war der CDU Politiker und spätere sächsische Ministerpräsident Dr. Kurt Biedenkopf, der zu dieser Zeit seinen Wohnsitz am Westerbuchberg hatte.
Rund um das Festzelt (heute: Feldwieser Straße 112) versammelten sich zahlreiche Musikkapellen aus dem In- und Ausland. Bereits am Samstagabend begann das Fest mit Standkonzerten an verschiedenen Plätzen in Übersee. Danach erfolgte die Ehrung der langjährigen Musikanten der Alten Überseer Kapelle und zum Schluss ging es zur nächtlichen Serenade mit einem Fackelzug in den Zellerpark. Doch zu lange durfte nicht gefeiert werden, denn am nächsten Morgen gleich in der Früh ging es auch schon weiter:
Der Kirchenzug startete bereits um 8 Uhr. Die Aufstellung erfolgte an der früheren Volksbank in der Bahnhofstraße 2. Von dort zogen die Vereine zur Pfarrkirche St. Nikolaus, wo Pfarrer Korbinian Springer den Gottesdienst zelebrierte. Nach dem Gottesdienst fand das Wertungsspiel im Saal des früheren Gasthauses Jobst statt. Die Überseer Blaskapelle präsentierte sich dort mit dem Musikstück “Grandioso”
und überzeugte die Jury mit musikalischer Präzision und Spielfreude – das Ergebnis: „Sehr gut, mit Belobigung“. Besonders bemerkenswert war dies vor dem Hintergrund, dass Christian Dengler erst kurz zuvor den Taktstock übernommen hatte. Nach dem Ausscheiden seines Vorgängers und einer kurzen Übergangszeit durch Max Waibel leitete er die junge Blaskapelle mit neuem Schwung in den nächsten
Jahrzehnten. Mit diesem erfolgreichen Auftritt war der Schritt von der Jugend- zur Blaskapelle vollzogen.
Im Anschluss daran führte der Festzug durch Übersee, bzw. wohl eher durch die Feldwies: Vom Festzelt über die Feldwieser Straße, den Seerosenweg, die Greimelstraße, wieder zurück zur Feldwieser Straße und schließlich zum Zellerpark. Dort erklang das Gemeinschaftsspiel aller teilnehmenden Blaskapellen. Während Christian Dengler im Festzelt und beim Wertungsspiel
den Takt vorgab, übernahm Ernst Holzfurtner beim Festzug das Dirigat. Unterstützt wurde die Blaskapelle
von den Marketenderinnen Fannerl Hiendl und Marianne Jauernig (damals Heigenhauser), sowie vom
Taferlbua Wolfgang Schwaiger. Begleitet wurde das Fest von hochsommerlichem Wetter – strahlender Sonnenschein und schweißtreibende Temperaturen forderten den Musikanten beim Marschieren einiges
ab. Trotz der Hitze herrschte eine heitere und festliche Stimmung.
So war das Bezirksmusikfest 1981 in Übersee nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein bewegender Abschied von der Alten Überseer Kapelle und ein Neubeginn der heutigen Blaskapelle Übersee-Feldwies. Es war ein Fest, das noch heute in bester Erinnerung ist.





























































































































































































































